Karsten Klein

Die internationale Bekämpfung von Krankheiten ist eine Frage der Humanität

Anlässlich der Verabschiedung des Etats des Bundesministeriums der Verteidigung für das Haushaltsjahr 2019 erklärt der Haushaltsexperte und zuständige Berichterstatter der FDP-Bundestagsfraktion Karsten KLEIN:

Deutschland ist als Exportweltmeister und mit seinen reisefreudigen Bürgern aufs engste mit der Welt verwoben und daher besonders anfällig für internationale Schocks. Aber internationale Krisen entstehen nicht nur am Finanz- und Immobilienmarkt, sondern auch in Folge von Krankheiten und Seuchen.

Dass sich die AfD über die Gefahr von durch Migration eingeschleppten Krankheiten auslässt und gleichzeitig Anträge zur Kürzung der Mittel für die internationale Bekämpfung von Krankheiten einbringt ist mir unerklärlich. Das parlamentarische Verhalten der AfD trägt nicht dem Wohl und dem Wohlstand der Menschen in Deutschland Rechnung.

Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung hat in einer Studie den volkswirtschaftlichen Schaden für Deutschland im Falle des Ausbruchs einer schweren Pandemie auf bis zu 15,5 Mrd. Euro beziffert. Auch bei der Bekämpfung von Fluchtursachen stellt das internationale Gesundheitswesen einen wichtigen Baustein dar. Wenn schwere Krankheiten nur in Industriestaaten geheilt werden können, erhöht das den Migrationsdruck.

Aber selbst wenn es volkswirtschaftlich unsinnig wäre und nicht der Bekämpfung von Fluchtursachen sowie Krankheiten im eigenen Land dienen würde, wäre es trotzdem richtig die im Haushalt für das internationale Gesundheitswesen veranschlagten Mittel bereitzustellen.

Denn zu aller erst ist es eine Frage der Humanität, ob wir uns international engagieren. Die Fraktion der Freien Demokraten sowie wohl die aller meisten Abgeordneten dieses Hauses möchten Eltern nicht sagen müssen, dass wir ihr Kind nicht gerettet haben, weil wir es nicht konnten, sondern weil wir es nicht wollten.

Es ist unsere Pflicht im Namen der Humanität an der Bekämpfung internationaler Krankheiten und Seuchen mitzuwirken.